Monitoring bedeutet eine regelmäßige Beobachtung eines speziellen Systems über einen längeren Zeitraum. In unserem Fall ist dies unser Fischreiser. Aber nicht unbedingt der gesamte Fischreiser, sondern nur ein kleiner Teil davon und am besten immer wieder derselbe Teil. Lieber Klasse als Masse.

Den Fischreiser gibt es jetzt schon ein Jahr, wir haben aber noch nicht viel davon erzählt, wie und was wir dort beobachten. Die großen und kleinen Fische und Tauchvögel kennt ihr von den Unterwasserkameras. Eventuell auch die Putzer der Kamerafrontscheiben? Aber um ein richtiges Monitoring der vorkommenden Lebewesen durchzuführen, muss man sich auch direkt vor Ort einen Eindruck der Kleinlebewesen beschaffen. Wer besiedelt was, wer kommt zuerst, wann stellt sich ein Ökosystem ein? Um diese Fragen zu beantworten, ist es erforderlich, sich immer dieselbe Stelle anzuschauen und die Einzelheiten aufzulisten. Um das sicherzustellen, haben die wissenschaftlichen Taucher der Universität Stuttgart verschiedene Stellen im Fischreiser an Pfählen und Steinen mit Kabelbindern markiert. Diese Stellen werden seit einem Jahr beobachtet und ihr könnt an dem Vorher-/Nachher Bild sehen, wieviel Biomasse sich nach einem Jahr angesiedelt hatte. Zwei Stellen wurden dieses Jahr „geputzt“, das heißt, von den bereits angesiedelten Lebewesen – mehrere Lagen Muscheln – befreit. Wir können gespannt sein, wie sich die Besiedelung hier zwischen den einjährig bewachsenen Stellen verhält. Ebenfalls dazu gekommen ist dieses Jahr die Nummerierung aller Pfähle (Nr. 1 bis 26), um genau berichten zu können, an welchem Pfahl man welche besonderen Beobachtungen gemacht hat. Nicht jeder Pfahl ist gleich besiedelt.

Arbeitsmaterial für die Nummerierung: Alle Gegenstände sind mit Karabinern versehen, damit man es unter Wasser einfach verstauen kann ohne dass sie einem davon schwimmen bzw. verloren gehen.

Magnetismus funktioniert auch unter Wasser: Damit sind die Nägel griffbereit und man muss sie nicht umständlich mit dicken Handschuhen aus einer Box kramen.

Um sicherzugehen, dass das Monitoring immer an derselben Stelle geschieht müssen die Pfähle mit Nummern versehen werden. Bewährt haben sich hierfür große „Ohrmarken“.

Diese Nummern sind unter Wasser gut erkennbar, zumindest solange keine Muscheln darauf wachsen.

Der Pfahl Nr. 13 vorher/nachher: Die Kabelbinder, die die Monitoringstellen seit Juli 2019 anzeigen, sind erst nach dem „Putzen“ wieder zu erkennen. Ein Jahr Muschelmasse entfernt.